Der "FC Schalke 04 Supporters Club" existiert seit Herbst 1996. Seitdem hat er sich immer mal wieder zu Wort gemeldet, wenn aus seiner Sicht Dinge aus dem Ruder gelaufen sind.
Vor dem Abstiegs-Krimi gegen Eintracht Braunschweig (Samstag, 13 Uhr) richtete die Fanorganisation einen flammenden Appell an alle Fans der Königsblauen. Dabei warnte sie auch vor den immer wieder aufkommenden Gerüchten, Clemens Tönnies könnte ein Teil der Lösung für die Probleme des Klubs sein.
"Was man in den letzten Tagen und Wochen von unserem geliebten S04 auf dem Platz sehen musste ist mit „grausam“ noch nett beschrieben", schrieb die 850 bis 900 Mitglieder zählende Fanorganisation in einer Stellungnahme auf ihrer Facebook-Seite. "Aber auch neben dem Platz gibt es immer mehr Störgeräusche, berechtigte und unberechtigte."
Der als Interessenvertretung der Schalke-Mitglieder entstandene Supporters Club sprach sich dabei klar gegen eine Rückkehr von Ex-Aufsichtsratschef Clemens Tönnies aus. "Ganz unabhängig von Kritik an den derzeit handelnden Personen und deren Fehlern, kann es aber nicht die Lösung sein, jetzt nach Leuten zu schreien, die uns über Jahre erst in die Situation gebracht haben, dass wir kein Geld mehr haben und dass wir uns eigentlich keinerlei Fehler mehr erlauben dürfen", meinten die Anhänger.
"Davon abgesehen, dass ein sofortiger Komplettwechsel aller Vereinsgremien weder satzungstechnisch noch vereinsrechtlich möglich und somit keine Lösung wäre. Sportlich hilft es uns zudem im Hier und Jetzt auch nicht weiter!"
Ab sofort gehe es bis Mai nur noch darum, Schalke vor dem Untergang zu bewahren und alle Scharmützel beiseite zu legen. "Alles, was jetzt, in diesem Moment, heute und in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten zählt und diesen Verein noch retten kann, kann nur auf dem Platz erfolgen! Darauf muss jetzt das Augenmerk aller Schalker gelegt werden, auch wenn es vielleicht schwerfällt. Wir können neben der sportlichen Krise jetzt keine weiteren Nebenkriegsschauplätze gebrauchen, die vom Wesentlichen ablenken: den Klassenerhalt zu schaffen, egal wie!"
Das könne nur erreicht werden, wenn alle Schalker zusammenhalten. "Egal wer, ob Vereinsführung, Fans, irgendwelche mehr oder weniger bekannten Oppositionen, ehemalige Funktionäre oder Spieler und Trainer: allen muss bewusst sein, dass die Rettung nur noch über den Klassenerhalt gehen kann und man sich darauf konzentrieren muss", meint der Vorstand und der Beirat. Daher ihr Appell an alle, denen an Schalke etwas liegt: "Einfach mal „FRESSE HALTEN“! „Fresse auf“ nur noch zur Unterstützung der Mannschaft! Es mag inzwischen schwerfallen, aber es ist aktuell die einzige Möglichkeit !"
Die Fehleraufarbeitung könne dann später erfolgen, wenn der Klassenerhalt erreicht sei.